Andere ProjekteOther Projects

Andere Projekte

Neben dem Edirom-Projekt gibt es selbstverständlich weitere Wissenschaftler und Projekte, die sich mit Konzepten, aber auch der Umsetzung Digitaler Musikedition auseinandersetzen. Um einen besseren Überblick über das Forschungsgebiet zu geben, werden im folgenden Bereich einige der wichtigsten Projekte vorgestellt und zur leichteren Beurteiliung des jeweiligen Profils mit dem Ansatz von Edirom verglichen. Neben den hier vorgestellten Projekten gibt es noch weitere, die allerdings im Vergleich zu den hier vorgestellten Ausgaben keine wesentlichen technischen oder konzeptionellen Unterschiede bieten, so dass eine gesonderte Betrachtung unnötig erscheint.

Aruspix

Zunächst als reine Werkzeugsammlung zur Vorbereitung einer Buch-basierten Ausgabe der Werke Luca Marenzios geplant, wird im Rahmen des Aruspix-Projekts gegenwärtig eine digitale Edition dieser Werke vorbereitet. Aruspix arbeitet vollständig codebasiert: Sämtliche Quellen werden eingescannt, per Optical Music Recognition (OMR bzw. Music OCR) in eine MEI-Codierung überführt, halbautomatisch auf Unterschiede untersucht, mit entsprechenden Kommentaren versehen und schließlich online als SVG dargestellt. Die Editorenwerkzeuge bieten dabei immer auch den Zugriff auf die zugehörigen Faksimiles, was – vorausgesetzt die entsprechenden Abbildungsrechte können gesichert werden – hoffentlich bis zur Veröffentlichung auch für die offen zugängliche Edition gelten wird. Leider sind sämtliche Werkzeuge des Projekts sehr stark auf die bei Marenzio anzutreffende Notation ausgerichtet, so dass sie gegenwärtig nicht auf andere Repertoires etwa im Bereich der Common Western Notation (CWN) übertragbar sind.
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OCVE

Die in London in den Jahren 2003 bis 2007 entstandene Online Chopin Variorum Edition stellt in gewisser Hinsicht den absoluten Gegenpol des Edirom-Projekts dar. Von Beginn an als Online-Publikation geplant, handelt es sich bei OCVE bewusst nicht um ein allgemeingültiges Werkzeug zur Erstellung von digitalen Editionen, sondern um eine konkrete Ausgabe, für die zielgerichtet die notwendige technische Grundlage zur Veröffentlichung vorab klar umrissener Inhalte geschaffen wurde. Das Ziel von OCVE ist einerseits die Präsentation neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Chopins Werken, andererseits aber die Demonstration neuer medialer Möglichkeiten. Grundsätzlich arbeitet OCVE dabei mit Faksimiles, die sich seitenweise oder als einzelne Takte anzeigen lassen. Dabei ist es auch möglich, mehrere solcher Quellenansichten zu überblenden, um etwa Unterschiede zwischen verschiedenen Druckausgaben leichter identifizieren zu können. Editorische Anmerkungen lassen sich ebenfalls aus den jeweiligen Faksimile-Ausschnitten heraus einsehen und werden damit unmittelbar mit dem kommentierten Gegenstand verknüpft. Charakteristische Unterschiede zu Digitalen Editionen im Sinne von Edirom gibt es im Bereich der Benutzerinteraktion – bei OCVE kann jeder (registrierte) Benutzer eigene Kommentare anlegen und damit innerhalb der Edition eine eigenständige Aufarbeitung vornehmen – sowie der beschränkten Flexibilität: Zwar können vollständige Faksimile-Seiten mittels Zoomify dynamisch vergrößert bzw. verkleinert werden, für Einzeltakte steht diese Möglichkeit jedoch nicht zur Verfügung. Allerdings kann der Benutzer bis zu vier aufeinanderfolgende Takte gleichzeitig betrachten und in den verschiedenen Quellen vergleichen.
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