FreiDi, BauDi, HenDi… Akronyme und Abkürzungen sind der Hit! Doch was verbirgt sich dahinter? Ein kurzer Blick zurück: 2021 wechselte ich vom Max-Reger-Institut in Karlsruhe an das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn. Anlass war das gerade anlaufende Projekt Henze-Digital (HenDi), in dessen Rahmen ich die Möglichkeit bekam, mich als Digital Humanist einer digitalen Briefedition zu beweisen.
Die Abkürzung HenDi war zunächst zweckmäßig und wurde von mir vor allem für die Benennung von Dateien, Repositories und Softwaremodulen verwendet. (Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich einmal als Bezeichnung für das Projekt Henze-Digital durchsetzen könnte. Durch die konsequente Verwendung schaffte es dieses Akronym schließlich auf die Folien von Projektpräsentationen und steht nun auch außerhalb von Detmold/Paderborn für Henze-Digital.
Doch was ist mit FreiDi und BauDi? Mit „FreiDi“ fing alles an — für mich zumindest. Ich war noch Student an der Hochschule für Musik Karlsruhe als Freischütz-Digital brandaktuell und ein ganz großes Thema war. Das Konzept einer digitalen (Musik-) Edition hatte mich stark beeindruckt und ich war Feuer und Flamme dem überzeugenden Vorbild nachzueifern. Mein eigenes Dissertationsprojekt zu Ludwig Baumann von Anfang an mit BauDi abzukürzen und mich damit in eine Reihe zu FreiDi zu stellen war – rückblickend betrachtet – ein ziemlich kühner Schritt. Die Erwartungen waren hoch und wurden (für mich selbst) noch höher, als ich mitbekam, dass immer mehr Kolleg*innen aus meinem Fach von „BauDi“ sprachen, obwohl ich bis 2024 überhaupt nichts nennenswertes (frei zugänglich) vorgelegt hatte. Ende 2023 konnte ich dann meine Promotionsschrift erfolgreich verteidigen und seit 2024 ist Baumann-Digital nun endlich online!
Aber was ist nun HanDi (sprich: „händi“)? Ob es am Ende dann so heißen wird oder vielleicht auch ganz anders ist reine Zukunftsmusik. Was es sein soll steht allerdings bereits fest: Ein Onlineportal rund um Georg Friedrich Händel, das an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entstehen wird. Für die Konzeption und Initiation eines solchen digitalen Angebots wurde an der Uni Halle in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz eine Juniorprofessur für „Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musikedition und Digital Humanities“ eingerichtet, die ich zum 1. Januar 2025 angetreten habe (siehe auch Pressemitteilung der MLU).
Ich freute mich sehr, als ich den ehrenvollen Ruf nach Halle erhielt, auch wenn das bedeutete, dass ich nicht länger in Detmold bleiben konnte. Mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge habe ich die Uni Paderborn Ende Oktober 2024 verlassen, doch war das eigentlich nur ein Abschied von meinem Detmolder Büro. Denn dem ViFE will ich auch weiterhin erhalten bleiben. Dass das nicht nur funktionieren kann, sondern durchaus auch gewollt ist, haben mir die ViFEn bei unserer letzten Klausurtagung gezeigt. Als kleines Abschiedsgeschenk erhielt ich ein neues und einzigartiges ViFE-T-Shirt (siehe Bild). Und so wird meine neue Wirkungsstätte zugleich auch ein neuer ViFE-Standort Halle(Saale) werden.
Ich bin sehr gespannt auf die Herausforderungen, die mir in den nächsten Jahren begegnen werden! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht zum letzten Mal in Detmold/Paderborn gewesen bin.
Der Virtuelle Forschungsverbund Edirom hat mich in den letzten Jahren nicht nur begleitet, sondern hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich überhaupt in der Lage bin, die Professur in Halle anzutreten. Ohne den inhaltlichen Austausch, die aufbauenden Worte in der Endphase meines Dissertationsprojektes und die individuelle Förderung meiner Weggefährt*innen wäre ich mit Sicherheit nicht da, wo ich heute bin. Und auch wenn ich für mich nun ein ganz neues Kapitel aufschlage, so freue ich mich jetzt schon darauf das ein oder andere Mal zu meiner Zeit in OWL (Ostwestfalen-Lippe) zurückzublättern :-)